Psyche und Schmerz

Körper und seelisches Erleben sind durch das „vegetative Nervensystem“ verbunden, das Signale vom Körper zum Gehirn sendet und umgekehrt das Gehirn zum Körper. Das vegetative Nervensystem unterliegt nicht dem Willen, die Prozesse laufen daher autonom ab. Auch die Schmerzfasern sind Teil dieses Nervensystems und werden im Gehirn verschaltet. Man kennt heute aus der Hirnforschung schon viele Zentren, in denen das Schmerzsignal vom Körper verarbeitet wird, und es ist eine anatomische Gewissheit, dass diese Bereiche des Gehirns eng mit dem sog. „Limbischen System“ verbunden sind. Dieses System ist wesentlich verantwortlich für das seelische (= emotionale) Erleben. Durch diese Verknüpfung können die Schmerzzentren genauso aktiviert werden, wie durch die Schmerzfasern vom Körper. Die Wahrnehmung von Schmerz sagt deshalb noch nichts über die eigentliche Ursache aus: Sie kann im Körper gefunden werden, in der seelischen Verarbeitung des Erlebten, oder auch in beiden Bereichen, was nicht selten der Fall ist. Die psychosomatische Untersuchung soll herausfinden, ob Ihr Schmerzerleben möglicherweise durch psychische Faktoren beeinflusst wird. Dies ist von großer Bedeutung, denn Ihre Schmerzen können dauerhaft nicht zufrieden stellend behandelt werden, wenn der psychische Anteil nicht erkannt und angemessen behandelt wird. Dieser Anteil ist in der Regel nicht bewusst und erfordert einen für diese Diagnostik speziell ausgebildeten Arzt.

Wenn ein psychischer Einfluss auf die Schmerzen als wahrscheinlich erkannt wurde, gibt es wirksame Behandlungsformen z. B. verschiedene Arten von Psychotherapie, Psychopharmaka, Entspannungsverfahren uvam. In diesem Fall werde ich Ihnen eine Empfehlung für das weitere Vorgehen einschließlich einer geeigneten Therapie geben.